The Whispered World - Screenshot

The Whispered World

Nicht mehr taufrisch aber auf jeden Fall einen Eintrag wert ist das Adventure-Game The Whispered World vom deutschen Studio Daedalic Entertainment, das im Jahr 2009 rauskam und von dem es mittlerweile einen zweiten Teil namens Silence gibt. Es ist ein Spiel für alle, die Adventures in Point-and-Click-Manier mit einer ordentlichen Portion Rätsel und einer wunderschönen Grafik mögen.

Die Story

Die Geschichte handelt von Sadwick, dem traurigen Clown. Traurig vor allem deswegen, weil er sich in einer schier unveränderlichen, trostlosen Situation befindet: Er ist Clown in einem Zirkus und mag diese Tätigkeit überhaupt nicht. Zudem hat er schlimme Alpträume, die ihm sagen, dass er das Ende der Welt verursachen wird. Schrecklich! Sadwick möchte nichts damit zu tun haben und begibt sich gemeinsam mit seinem treuen Begleiter und treuestem Freund, der Raupe Spot, auf eine Reise, um seinem Schicksal entgegen zu wirken. Dabei begegnet er skurrilen, schrulligen und doch super sympathischen Charakteren, darunter sprechenden Steinen, süßen, plüschigen Tierchen und einem rätselhaften Wächter. Doch nicht jeder ist Sadwick wohlgesonnen!

Und wer jetzt denkt: Was ist das denn für ein Irrsinn! Dem kann ich sagen: Ich war am Anfang auch skeptisch. Aber je mehr man der Geschichte folgt, um so lieber wird einem der kleine Clown.

Das Spiel gliedert sich in die folgenden vier Kapitel:
Der Herbstwald
Kalidas Erwachen
Die Asgil
Corona

Hier ein kleiner Trailer für euch als Eindruck zu diesem großartigen Adventure-Game:

Das Spielprinzip

Im Spiel werden klassische Elemente eines Point-and-Click-Adventures verwendet. Bei einem Klick auf ein benutzbares Objekt öffnet sich ein Menü mit immer drei Funktionsmöglichkeiten: anschauen, benutzen und sprechen. So können wir unterschiedlich agieren und was witzig ist, Sadwick hat auch für jede Aktion einen anderen, teils kecken Spruch auf den Lippen.

Neben Sadwick brauchen wir für viele Rätsel und Aktionen auch seinen kleinen, grünen Begleiter Spot. Die kleine Raupe ist nämlich eine Art Formwandler und kann uns in vielen Situationen behilflich sein – manchmal kommen wir sogar ohne sie gar nicht weiter. Das Spot-Menü öffnet sich, wenn wir die Maus an den rechten oberen Bildschirmrand bewegen.

Die Umgebung

The Whispered World - Screenshot 1Meiner Meinung nach ist The Whispered World ein besonders bildgewaltiges Abenteuer. Die Hintergründe sind, laut einem Making Off, aufwändig mit einer interessanten Technik am Computer händig gezeichnet und in mehreren Schichten bzw. Ebenen übereinander gelegt. Jede Ebene ist zudem aufwändig bearbeitet, mit Strukturen und Schatten versehen und erzeugt so einen tollen 3D-Effekt.

Kalidas Insel, im hinteren Teil der InselJedes Kapitel besteht aus zahlreichen Szenen, durch die sich Sadwick bewegt und jede Szene ist in diesem aufwändigen Stil gearbeitet. Mal befindet sich der Hauptcharakter auf einer wunderschönen grünen Lichtung, mal in einer engen Kerkerzelle und mal stiefelt er durch hohe Gewölbe eines Palastes. Jede Szene ist mit so vielen Details ausgestattet, dass man sich gar nicht sattsehen kann.

Die Stadt der AsgilLiebevoll animiert sind die Szenen ebenfalls. Kleine Flüsschen, Kerzenlicht und andere Animationen machen das Spiel lebendig und atmosphärisch. Natürlich spitzt sich die Story zu, sodass sich auch die Gestaltung der Szenerie dramatisch anpasst. Untermalt wird das ganze übrigens von einer unglaublich schönen Musik. Sie ist auf die verschiedenen Kapitel, Szenen und Themen abgestimmt und passt wunderbar mit der gesamten Optik zusammen.

Die Musik

Die musikalische Untermalung von The Whispered World ist das absolute Highlight des Spiels. Diese ist nicht nur wunderbar mit den verschiedenen Kapiteln abgestimmt, sie harmoniert auch mit den Charakteren, allen voran natürlich unserem Haupthelden Sadwick. Die sanften, träumerischen Klänge sind so schön, dass ich sie mir auch manchmal einfach so anhöre, ohne dass das Spiel läuft. Das einzige, was an der Musik schade ist, ist dass die Titel so kurz sind.

Fazit

The Whispered World gehört zu meinen absoluten Lieblings-Adventures! Die Story ist herzergreifend, die Musik ist zauberhaft und die Charaktere sind liebenswürdig, schrullig und unverkennbar. Ein absolutes Muss für alle Adventure-Fans!

Obwohl im Netz gemischte Meinungen über das Spiel zu finden sind und teilweise die zahlreichen Rätsel und auch das Schwierigkeitslevel stark kritisiert werden, bleibt The Whispered World für mich der absolute Spitzenreiter. Ein Adventure braucht Rätsel und eine ruhige Stimmung sowie ein gutes, packendes Storytelling. All das findet sich in diesem Spiel. Mit der super schönen Musik, die einen einfach träumen lässt, wenn man die Augen schließt, und der bezaubernden Grafik ist das Spiel jeden Cent wert!

Auch die melancholische Stimmung wird im Netz immer wieder thematisiert und teils verurteilt. Ich kann nur sagen, ja, das Spiel ist melancholischer als andere. Aber wer in die Story eintaucht und die vielen Details mitnimmt, wird auch immer wieder etwas zum Lachen haben. Denn die Geschichte plätschert nicht einfach nur dahin, sondern baut sich auf und bietet immer wieder super spannende Passagen und ein letztlich ergreifendes und unerwartetes Ende, dass nur Nörglern und Miesepetern keine Tränen in die Augen jagen wird!

Die schönsten Zitate:

„Das ist Opas Hose. Wenn seine Geschichten stimmen, hat sie schon die ganze Welt gesehen, ihm mehrfach das Leben gerettet und einen Krieg angezettelt.“

„Das ist Opas neueste Kreation. Petroliumsuppe. Schwer bekömmlich, leicht entzündlich!“

Sadwick: „Flüsterstein? Das klingt nicht besonders mächtig.“ – Bobby: „Viel weiß ich auch nicht darüber.“ – Sadwick: „Die königliche Steinsammlung wäre sonst nicht komplett.“

Sadwick: „Die Welt unterjochen? Das klingt nach einer Schnapsidee.“ – Ralv: „Eine Schnapsidee? Und wie nennst du dann deine Entscheidung heute Morgen die Mütze aufzusetzen?“

„Ach, die Insel. Ich war noch nicht mal auf der anderen Straßenseite!“

„Hier Yaki, Yaki, Yaki!“

„Typisch. Zu groß zum Schlafen, zu klein um die Welt zu retten.“

„Spot liebt es, Kohlestücke zu essen. Nicht, dass mich das stört, aber danach muss er immer so rußig aufstoßen.“

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